Nach der Verfassung von 1994 ist Argentinien eine föderalistische, republikanische Präsidialdemokratie. Der Präsident der Nation („Presidente de la Nación Argentina“) ist Staatsoberhaupt und Regierungschef in Person und hat eine starke Stellung, unter anderem die Möglichkeit per Dekret zu regieren. Er wird gemeinsam mit dem Vizepräsidenten, der ihn bei Abwesenheit vertritt, alle vier Jahre in zwei Wahlgängen direkt gewählt. Die Legislative (Kongress, bestehend aus Abgeordnetenkammer und Senat) wird meist in allen Provinzen zu anderen Zeitpunkten gewählt.
Bevölkerung Argentiniens
Weite Teile des übrigen Landes sind dagegen sehr dünn besiedelt, so vor allem im trockenen Süden, wo nur etwa ein bis drei Einwohner pro Quadratkilometer leben.
Mehr als 90% der Bevölkerung stammt von eingewanderten Europäern ab, so etwa 36% von Italienern, 29% von Spaniern und 3 – 4% von Deutschen.
Die größten ethnischen Gruppen sind die Kollas in Jujuy und Salta, die Mapuche in Neuquén und Río Negro sowie die Wichi und Toba im Chaco und in Formosa. Nur eine Minderheit der Indianer lebt in ihren angestammten Siedlungsgebieten, viele sind in die Großstädte übergesiedelt.
Alleinige Amtssprache ist in Argentinien Spanisch. Daneben existiert eine Reihe von Minderheitensprachen, die von der indianischen Bevölkerung gesprochen werden. Die argentinische Aussprache des Spanischen unterscheidet sich deutlich von der in Spanien und auch von der in anderen lateinamerikanischen Ländern.
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Soziale Situation in Argentinien
Die soziale Situation des Landes ist in vielerlei Hinsicht durch eine starke Ungleichheit gekennzeichnet. So gibt es ein sehr großes Wohlstandsgefälle zwischen der Ober- und Unterschicht, wobei die ärmsten 40% nur über 10% des gesamten Volkseinkommens verfügen.
Aber auch die Unterschiede zwischen den Regionen Argentiniens sind groß. So liegt etwa die Armutsrate in Buenos Aires mit etwa 15% nur etwas mehr als halb so hoch wie im Landesdurchschnitt (23%), während sie in der Nordostregion bei 41% liegt (Stand 2007).
Während der Argentinien-Krise verschlechterten sich viele Indikatoren der sozialen Situation in kürzester Zeit, insbesonders in den Jahren 2001 und 2002, in denen die Armutsrate auf über 50% stieg. Ab 2003 normalisierte sich der Wert langsam wieder. Allerdings bleibt die Armutsrate trotz eines Rückgangs weiterhin mit über 20% deutlich über den Werten der 1990er Jahre. Dabei ist in der am stärksten betroffenen Región Noreste Argentino (Nordostregion) weiterhin fast die Hälfte der Bevölkerung arm.